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Zwischen Mosel und Vulkaneifel

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Wandertag
Montag, 04. September 2023
Treffpunkt
Cochem Bahnhof
Treffzeit
um 13:15 Uhr
Abfahrt
um 08:37 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Mainz - Koblenz - Cochem (DB/GruppemticketSpezial)
Wanderroute
Cochem - Beilstein und zurück (Mosel-Schiff) / Vulkaneifel - Ulmener Maar (Bus)
Länge
350 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Cochem - Koblenz - Wetzlar - Fulda - Gotha (DB)
Ankunft
um 21:40 Uhr
Mitgewandert
Klaus Peinelt | Bernd Rudolph | Jürgen Grimm | Herwig Lendl | Rudolf Fichtmüller | Winfried Kleeberg
Mittagessen
Klosterrestaurant Beilstein / Pizzeria Ulmen / Altes Thorhaus u.a.
Wetter
Sonne, blauer Himmel, kaum Wind, teilweise sehr heiß bis 35°C
Bericht
Winfried Kleeberg

   Im Oktober 2011 waren sieben Wanderfreunde bereits einmal an der Terrassenmosel im Weinort Ernst an der Mosel. Nun hat der bisherige Wanderboss Winfried Kleeberg in bewährter Weise 2023 die Wiederholung dieser schon lange geplanten Reise organisiert. Er wohnt und lebt jetzt aus Alters- und Pflegegründen seit Dezember 2022 in Cochem-Brauheck in einer schönen Wohnung in der Nähe seines Sohnes.

   Die fünf Moselfahrer der diesjährigen Reise Rudolf F., Jürgen G., Bernd R., Klaus P. und Herwig L. erleben gleich am Treffpunkt Hauptbahnhof Gotha vor der geplanten Abfahrt des IC nach Kassel-Wilhelmshöhe den ersten Schrecken. An der Anzeige ist zu lesen „Der Zug fällt aus!“ Der Wanderboss Rudolf. war rechtzeitig am Bahnhof, hatte für Ersatz gesorgt und auf der Fahrkarte die Nutzung anderer Züge, ohne Preisänderung, vermerken lassen. So ging es, sogar auf den reservierten Plätzen, im nächsten Zug, komplett im ICE mit einmal umsteigen in Mainz nach Koblenz, wo wir nach Cochem umsteigen mussten. Die Gruppe gelangte so für insgesamt 65,40 € mit dem vor Wochen bereits gebuchten „Sensationspreis-Ticket“ ans Ziel, und das bereits eine Stunde früher als vorgesehen.

  In Cochem erwartete sie der „alte“ Wanderboss am Bahnsteig und führte zum Hotel „Alte Thorschänke“ welches für uns sehr günstig gebucht war. Nach einem Mittagessen auf der Hotelterrasse mit der notwendigen Erfrischung und auspacken der Koffer, fuhren wir mit dem Bus zu Winfrieds neuem Wohnsitz nach Cochem-Brauheck zur Besichtigung und zum Kaffeetrinken. Wir besprachen die 500 Vorschläge für die nächsten Tage. Zurück ging es mit dem Bus nach Cochem, wo die Suche nach einem gemütlichen Lokal für das Abendessen mit einem Glas Wein begann. Das gestaltete sich nicht so einfach, wie wir dachten und nach längerem Suchen, weil alle Lokale für fünf Gäste keinen Platz hatten, landeten wir beim Italiener mit Pasta und Pizza und einem undefinierbaren Weinangebot. So ging der Anreisetag zu Ende, nicht ohne zu bedauern, dass der sechste Wanderfreund Jürgen B. kurz vorher absagen und leider nicht reisen konnte.

Der "Wander-Dienstag" an und auf der Mosel 

   Nach einer geruhsamen guten Nacht und reichlichem Frühstücksbüffet trafen wir uns mit Winfried K. und seinem Cousin Dieter B. mit Frau an der Anlegestelle für das Boot nach Beilstein. Bei wolkenlosem Himmel und hohen Temperaturen genossen wir die angenehme Fahrt die Mosel aufwärts, entlang der gepflegten Weinberge. Kurz vor Beilstein beeindruckte die Schleuse Fankel durch den zu überwindenden Höhenunterschied von sieben Metern. In Beilstein waren im Kloster-Restaurant auf der Terrasse mit der besten Aussicht zur Mosel Plätze zum Mittagessen für uns reserviert. Die Speisen und Moselweine waren sehr gut. So blieben wir lange sitzen. Danach durchstreiften wir noch die schönen alten, malerischen Gassen von Beilstein, bis das Schiff uns zurück nach Cochem brachte. Nach dem Abendessen in einem Restaurant am Moselufer machten wir uns auf die Suche nach einem Weinlokal nach unserem Geschmack und fanden eines, nicht direkt im Zentrum, sondern in einer kleinen Straße am Hang. Das war das, was wir gesucht hatten! Bei sehr guten, von der kenntnisreichen Bedienung empfohlenen Weinen und im rustikalen Weinkeller-Ambiente ließen wir den schönen Tag ausklingen.

Am dritten Wandertag war das Ulmener Maar auf der Vulkaneifel das Ziel

Nach dem reichhaltigen Frühstück trafen wir uns mit Winfrieds Cousin und Frau unterwegs im Linienbus 500 Richtung Gerolstein. Vom Bahnhof der zur Zeit noch still gelegten Strecke der "Kanonenbahn" in Ulmen gingen wir am Jungfernweiher vorbei zum Ulmener-Maar-Stollen, in der Römerzeit erbaut und erst neulich im Frühjahr wieder begehbar. Der enge Stollen mit vielen geologischen Hinweisen und Relikten führt durch das vom Vulkan aufgeworfene Hochufer hinunter zum Ulmener Maar. Das Ulmener Maar ist ein kleiner See, 36m tief, der ursprünglich nach einem der jüngsten Vulkanausbrüche auf der Eifel vor etwa 13000 Jahren entstanden ist und dessen Trichter sich mit Wasser gefüllt hat. Die Kirche und der Ort mit der Burgruine liegen malerisch auf dem Hochufer, welches mit einem schönen Mischwald bewachsen ist. Die Wanderer um den See treffen sich mit den etwas gehbehinderten Wanderfreunden am Marktplatz unter den schattigen Bäumen. Schwierig gestaltete sich das Mittagessen, denn in Ulmen haben wir nur eine Pizzeria gefunden, die noch nicht geöffnet hatte. Die Sitzgelegenheiten lagen Gottseidank im Schatten, so konnten wir die Wartezeit bei einem Bier gut überbrücken. Nach Pizza und Pasta traten wir die Rückreise nach Cochem an, verabschiedeten uns unterwegs im Bus von den drei Freunden, um nach gemeinsamen Abendessen in unserer gemütlichen Weinstube den Tag ausklingen zu lassen.

Am Heimreise-Donnerstag Frühstück wie immer, danach Koffer packen und im Hotel deponieren, denn unser Zug sollte erst mittags abfahren. Jürgen G. und Herwig L. nutzten die Zeit am Vormittag, um einmal ans andere Ufer der Mosel zu gehen. Andere besorgten noch Mitbringsel oder bummelten ein letztes Mal durch Cochem. Das gemeinsame Mittagessen nahmen wir im Hotelrestaurant zu uns und gingen dann zu unserem Zug zum Bahnhof. Dort fuhren wir mit der verspäteten Regionalbahn schon einmal nach Koblenz. In Koblenz erfuhren wir bereit, dass unser ICE in Frankfurt nur halb so viele Wagons habe und deshalb völlig überfüllt sei. Deshalb beschlossen wir über Gießen weiterzufahren. Die Fahrt durch das schöne Lahntal endete leider in Wetzlar, da ein umgefallener Baum die Strecke blockierte. Nach genauem Studium der Fahrpläne und Möglichkeiten kamen wir zu dem Schluss, dass es am besten sei, von Wetzlar nach Fulda zu fahren, denn dort gibt es wahrscheinlich mehrere Möglichkeiten, nach Gotha zu kommen. Wir kommen nach Fulda und die nächste Gelegenheit Richtung Gotha zu fahren ist erst der überfüllte ICE aus Frankfurt. Bernd R. und Rudolf F. ergattern sich Sitzplätze, die anderen stehen von Fulda bis Gotha. Aber wir alle sind letztendlich gut in Gotha gelandet und denken gerne an die schönen Tage zurück.

 

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