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Seebach - Scharfenburg - Thal

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Wandertag
Dienstag, 09. August 2016
Treffpunkt
Gotha, Gartenstraße
Treffzeit
um 07:55 Uhr
Abfahrt
um 08:13 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Seebach, Unterdorf (Bus/VMT-Gruppenticket)
Wanderroute
Seebach, Unterdorf (Start) - Radweg - Seebacher Straße - Scharfenburg - Friedhofstraße - Am Park - Post Thal - Aue (Klosterschänke) - Ruhlaer Straße - Am Park - Post Thal (Ziel)
Länge
5.5 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Thal, Post – Seebach – Tabarz (Bus) – Gotha (TWB+SEV)
Ankunft
um 15:00 Uhr
Mitgewandert
Walter Klein | Herwig Lendl | Bernd Creutzburg | Rudolf Fichtmüller | Peter Oertel | Winfried Kleeberg
Mittagessen
"Klosterschänke" Thal
Wetter
Durchwachsen, überwiegend Sonne, leicht bewölkt, 15-22°C
Bericht
Winfried Kleeberg

An diesem Wanderdienstag sind wir nur eine kleine Gruppe, die sich "kurz vor dem aufstehen" an der Bushaltestelle Gartenstraße treffen. Wir nehmen den direkten Bus, mit dem wir sogar preiswert bis Eisenach fahren könnten. In Tabarz steigt unser Senior, der aus Tambach mit dem PKW gekommen ist, zu. Start der bequemen Fußwanderung ist Seebach, Unterdorf. Dort nehmen wir den Radweg, die frühere Seebacher Straße und erreichen bald Thal. Die "Jugend" bewältigt den Aufstieg auf Bergkegel und Turm der Ruine Scharfenburg. Durch den herrlichen Laubwald führt der Weg in Serpentinen auf den Gipfel. Der Turm ist tagsüber frei zugänglich und von oben hat man einen schönen Blick, besonders nach Norden zum Kleinen Hörselberg. 1137 findet mit der Nennung eines Hartung von Scharfenberg die bisher früheste bekannte urkundliche Nennung der Scharfenburg statt. Bis 1247 fehlen weitere Belege und 1248 sitzt zunächst ein Ritter von Cobstedt als Dienstmann auf der Burg. Es kommt zu Kämpfen und Belagerungen. 1260 setzen sich hessische Truppen auf der Scharfenburg fest. Nach deren Abzug sind es mit den Rittern von Hopfgarten und Holundern Dienstadelige der Wettiner, die nun als Landgrafen in Thüringen regieren. Die Burg wird von 1300 bis 1492 als wechselnder Pfandbesitz und Lehen von den Thüringer Landgrafen an zahlreiche Ritter und Grafen übertragen. Von 1329 bis 1362 sind es die Grafen von Henneberg, die stets daran interessiert waren, ihren Einfluss nördlich des Rennsteiges auszubauen. Im 15. Jahrhundert gelingt es schließlich den Herren von Witzleben, von Wangenheim und ab 1452 bis 1837 den von Uetterodt sich langfristig in den Besitz der Burg zu bringen. Die Burg ist seit einer Belagerung durch Kurfürst Friedrich im Sächsischen Bruderkrieg von 1446 schwer beschädigt, wird 1455 bereits in großen Teilen als Ruine angesehen und deshalb kaum noch bewohnt. 1837 erwarb der Gothaer Herzog die Burgruine, um sie als kulturelles Denkmal zu bewahren, zu einer umfassenden Restaurierung kam es aber erst 1875. Hierbei wurde auch der verfallene Bergfried zum Aussichtsturm hergerichtet. In der Folgezeit nutzen die Gäste des Kurortes Thal gerne die Burgruine als Ausflugsziel. Unsere Wanderung führt nun wieder auf dem gleichen Weg bergab und dann weiter entlang des Hanges bis zum Friedhof und in den alten Ortskern von Thal. Mittagessen ist in der "Klosterschänke" bestellt. Das Gasthaus befindet sich neben der Kirche von Thal, die zurück auf die mittelalterliche Klosteranlage Weißenborn geht. Die als Eremiten lebenden Mönche wurden von den Herren von Schlotheim unterstützt, welche ihnen Land für den Klosterbau zur Verfügung stellten. Aufgabe der Mönche war, neben der seelsorgerischen Betreuung der umliegenden Siedlungen auch Hilfe für die auf den Passstraßen des Ruhlaer Gebietes in Not geratenen Reisenden und Pilger zu leisten. Bis zur Reformation wurde von den Mönchen auch die Wallfahrt zur Burgkapelle der Scharfenburg betreut. Um einiges Geschichtswissen reicher begeben wir uns nach der Mittagspause zurück zum ehemaligen Bahnhofsgebäude der seit vielen Jahren stillgelegten Nebenbahnstrecke Wutha - Ruhla. Dort hält der Bus zurück nach Seebach und Tabarz. Dank des etwas kühleren Wetters ist wieder ein schöner Wandertag zu verbuchen.

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