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Rastenberg - Finne

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Wandertag
Dienstag, 07. Juni 2016
Treffpunkt
Gotha Hauptbahnhof
Treffzeit
um 09:10 Uhr
Abfahrt
um 09:28 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Weimar (DB) - Rastenberg (Bus/VMT-Gruppenticket)
Wanderroute
Rastenberg, Schule - Nussbaumweg - Stadtwald - Kriegerdenkmal - Finneck - Waldschwimmbad - Mühlberg - Mühltalblick - Burgstieg - Markt - Kirche - Gasthaus am Stadttor - Rathaus - Untertorstraße
Länge
7 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Rastenberg - Weimar (Bus) - Gotha (DB, Abellio)
Ankunft
um 18:30 Uhr
Mitgewandert
Jürgen Grimm | Dr. Jürgen Brendel | Herwig Lendl | Gerhard Treger | Bernd Creutzburg | Klaus-Dieter Kutzschbach | Rudolf Fichtmüller | Manfred Bätz | Peter Oertel | Waldemar Ortlepp | Winfried Kleeberg
Mittagessen
"Gasthaus am Stadttor" Rastenberg
Kaffee
Hauptbahnhof Weimar "Frischback"
Wetter
Sopnne, blauer, Himmel, trocken, windstill, 18-22° C
Bericht
Winfried Kleeberg

Die Ersterwähnung der Stadt findet sich bereits im Jahre 1070. In diese Zeit fällt vermutlich der Bau der Raspenburg (1070 bis 1078) durch die Ludowinger. Um die Erbauer der Burg gibt es widersprüchliche Angaben. Es ist anzunehmen, dass es die Söhne Ludwigs des Bärtigen, Ludwig der Springer oder dessen Bruder Heinrich Raspe, waren. Die Burg lag nahe der Via Regia, der Handelsstraße Erfurt-Naumburg (Saale), und stand um 1313 im Ruf einer Raubritterburg. Sie wurde deshalb 1321 durch Friedrich den Gebissenen mit Hilfe der Mühlhäuser und Erfurter Kaufleute zerstört. Das erloschene, sich nach dem Ort benennende ritterliche Burgmannengeschlecht von Rastenberg wird urkundlich ab 1252 fassbar. Die Burgruine wurde mit dem zugehörigen Landbesitz durch die Grafen von Orlamünde als wettinisches Lehen empfangen und teilweise erneuert. 1378 wurde das Dorf Rastenberg von den Wettinern zur Stadt erhoben. Am 28. Oktober 1464 bekam Rastenberg von den Söhnen des sächsischen Kurfürsten Friedrich der Sanftmütige, Ernst und Albrecht, das Stadtrecht nochmals ausdrücklich bestätigt. Bei den Landesteilungen von 1485 (Leipziger Teilung) und 1572 (Ernestinische Teilung) wurde Rastenberg der Ernestinischen bzw. Weimarer Linie zu eigen. Im 17. Jahrhundert gehörte Rastenberg zu dem Teil der Vogtei Brembach, der bei der Teilung 1662 beim Herzogtum Sachsen-Weimar verblieb und 1735 dem Amt Hardisleben angegliedert wurde. 1741 kam der Ort mit diesem zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Die beiden bereits 1646 entdeckten eisenhaltigen Heilquellen erweckten die Hoffnung, in der Stadt einen Kurbetrieb eröffnen zu können, doch schon 1648 versiegten diese ersten Mineralquellen wieder – wahrscheinlich als Folge von Bauarbeiten. Mit neu erbohrten Quellen fand die Stadt bis 1822 ein gewisses Einkommen durch Badebetrieb. Zwischen 1907 und 1924 wurden Kalisalze in den nahegelegenen Kalischächten abgebaut. Zur Abfuhr errichtete man eine Stichbahn, "Zwecke" genannt, zwischen Buttstädt und Rastenberg, die bis 1968 für den Personen- und Gütervekehr in Betrieb war (s. a. Wikepedia).

Heutzutage ist Rastenberg über Buttstädt mit Weimar durch eine stündlich verkehrende Buslinie verbunden. Im Rahmen des VMT-Verbundes nutzen wir diese Verbindung und beginnen unsere Wanderung durch uns "unbekanntes" Heimatgebiet an der Endhaltestelle des Busses 226. Im Schatten des Stadtwaldes führt ein schmaler Pfad in Richtung des Ortsteiles Finneck, vorbei am Kriegerdenkmal für die Opfer des I. Weltkrieges. Der Gedenkort ist nicht gepflegt und von hohem Gras und Unkraut überwuchert. Im Rathaus haben wir diesen Zustand später kritisch vermerkt und als Schandfleck für dieses sonst so gepflegte schöne Städtchen bezeichnet. Hinter Finneck liegt das wunderschöne Waldbad. Wir wollen im Baumschatten bleiben und auf der gegenüberliegenden Mühltalseite zurück in das Zentrum wandern. Der Wanderweg ist teilweise durch die Holzabfuhr in einem schlechten Zustand. So schlagen wir uns , die Richtung nach dem Sonnenstand peilend, durch den Mischwald und endlich auf dem Mühlberg wieder auf festen Wegen, auf denen wir gegen 13 Uhr unser Mittagsziel erreichen. Im "Gasthaus am Stadttor" ist am Ruhetag der Tisch für uns gedeckt und wir werden ausgezeichnet bedient. Für elf hungrige Wanderfreunde öffnet die Gaststätte auf telefonische Ankündigung auch einmal am Ruhetag, was von uns lobenswert empfunden wird. Vor Rückfahrt des Busses nach Weimar wird noch das historische Rathaus besichtigt und dann während der Fahrt der Blick über das weite Thüringer Becken genossen.

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