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Gerstungen - Obersuhl

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Wandertag
Dienstag, 01. März 2016
Treffpunkt
Gotha, Hauptbahnhof
Treffzeit
um 09:10 Uhr
Abfahrt
um 09:24 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha (DB/Thüringenticket) – Eisenach (Abellio)– Gerstungen (Cantus)
Wanderroute
Gerstungen Bhf. – Weinbergstraße – Fuldaischer Berg – Weihetal – Untersuhl – Grenze Thüringen Hessen – Obersuhl – Untersuhl – Gerstungen, Bhf.
Länge
10 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Gerstungen – Eisenach (Cantus )– Gotha (Abellio)
Ankunft
um 16:33 Uhr
Mitgewandert
Jürgen Grimm | Walter Klein | Dr. Jürgen Brendel | Herwig Lendl | Gerhard Treger | Bernd Creutzburg | Rudolf Fichtmüller | Winfried Kleeberg
Mittagessen
Landhotel „Sonnenhof“ Obersuhl
Wetter
Sonne, blauer Himmel, trocken, Warm, ausgezeichnete Fernsicht, 8° C
Bericht
Winfried Kleeberg

Heute, an diesem schönen meterologisch ersten Frühlingstag „machen wir mal rüber“ ins Hessische. Mit Abellio geht es nach Eisenach und dann weiter mit Cantus nach Gerstungen. Am Bahnhof beginnen wir unsere Wanderung durch den Ort bis zur Bahnunterführung der Weinbergstraße. Dort geht es links auf einem Waldweg durch die Autobahn A4 hinauf zum Fuldaischen Berg (332 m NN). Der Fuldaische Berg ist seit Jahrhunderten Teil der hessisch-thüringischen Landesgrenze und bietet einen Panoramablick auf das Gerstunger Becken des Werratals. Der Name erinnert an einen wichtigen Grenzpunkt in den Grenzbeschreibungen der Klöster Fulda und Hersfeld. Der Berg wurde im Mittelalter gerodet und landwirtschaftlich genutzt, auch heute erstrecken sich auf der thüringischen Seite die Ackerflächen und Wiesen bis in die Gipfellage. In der DDR-Zeit besaß der Berg eine strategische Bedeutung als Beobachtungspunkt. Auf seinem Gipfel befindet sich heute eine Schutzhütte für Wanderer. Der auf der hessischen Seite des Berges befindliche Steilhang wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgeforstet. Wir genießen den Blick in Richtung Röhn und zum Monte „Kalimantscharo“, der riesigen Salzabraumhalde, auf der wir vor Jahren einmal eine Exkursion unternommen hatten. Bei der Schutzhütte gibt es ausführliche Informationen zur Bedeutung des Berggipfels während des Bestehens der innerdeutschen Grenze bis 1989/90. Unsere Erinnerungen an diese traurige Zeit deutscher Nachkriegsgeschichte sind noch allgegenwärtig und Grund vieler Diskussionen und Erlebnisse. Der Wanderboss verfügt über eine Fahrkarte aus der Nacht vom 30. Juni zum 1 Juli1990, die als erste DM-Nachlösekarte dokumentiert, dass man bei der Währungsumstellung vergessen hatte, dem Zugschaffner Wechselgeld mitzugeben.  Der mühsame Abstieg vom Fuldaischen Berg ins Weihetal erfolgt auf einem zerfahrenen Wanderweg, der an der Autobahnbrücke endet und uns auf dem Grasrand der Straße nach Untersuhl bringt. Mittagessen ist in Obersuhl bestellt. Zu diesem Zweck ist der Grenzübertritt ins Hessische nowendig. Die Übergangsstelle ist mit Tafeln versehen, die die Ereignisse um den 9. November 1989, vorher und nachher dokumentieren. Der Gerstunger Bürgermeister verweigerte damals die sofortige Grenzöffnung, die dann erst einen Monat später erfolgte. Wir kommen allerdings ohne Probleme „rüber“ und werden im „Sonnenhof“ Obersuhl bestens bewirtet. Für die über 80jährigen organisiert Rudolf F. in bewährter Weise eine PKW-Fahrt mit dem Koch der Gaststätte zum Gerstunger Bahnhof, denn nur ab dort hat das Thüringenticket Gültigkeit. Der große Rest der Truppe bewältigt die 3 km zu Fuß. So erreichen wir auf dem gleichen Bahnweg unser Gotha 16:34 Uhr wieder und verbuchen einen interessanten und wunderschönen Wandertag.

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