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Petriroda - Flößgraben - Hohenkirchen

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Wandertag
Dienstag, 20. November 2018
Treffpunkt
Gotha, Hauptbahnhof Busterminal
Treffzeit
um 09:20 Uhr
Abfahrt
um 09:40 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Petriroda (Bus/VMT-Gruppenticket)
Wanderroute
Petriroda - Gartenstraße - Flößgrabenbrücke - Flößgrabenweg - Riedberg Hohenkirchen - Kirche - Apfelstädtwehr - Landgasthof - Bushalt Kirche Hohenkirchen
Länge
6 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Hohenkirchen - Stau auf der B 247 und Umweg über Emleben - Gotha (Bus)
Ankunft
um 15:00 Uhr
Mitgewandert
Bernd Rudolph | Klaus Kümmel | Kurt Thurow | Jürgen Grimm | Dr. Jürgen Brendel | Herwig Lendl | Gerhard Treger | Bernd Creutzburg | Rudolf Fichtmüller | Manfred Bätz | Waldemar Ortlepp | Winfried Kleeberg
Mittagessen
"Landgasthof" Hohenkirchen
Wetter
Trüb, kalt, bis Mittag trocken, dann heftiger Schneefall, um 2-0°C
Bericht
Winfried Kleeberg

Der Wetterbericht hat für den Nachmittag Schneefall angekündigt. So nutzen wir den noch trockenen Vormittag für die Wanderung entlang des Flößgrabens ab Petriroda. Damit kennen wir nun die gesamte Strecke von Georgenthal bis Petriroda entlang des Flößgrabens, ein 11,0 km langes künstliches Fließgewässer, welches zur Versorgung der wasserarmen Stadt Gotha mit Wasser aus dem Thüringer Wald vor Jahrhunderten angelegt wurde. Da das Wasser der Apfelstädt über Gera, Unstrut und Saale der Elbe zufließt, während das des Leinakanals über Nesse, Hörsel und Werra der Weser zufließt, überwindet der Graben entlang des Höhenzuges vor Petriroda die Elbe-Weser-Wasserscheide. Seinen Namen erhielt der Kanal, weil mit seinem Wasser erstmals der Transport von Brennholz auf dem Leinakanal-System aus dem Thüringer Wald nach Gotha möglich wurde. Der Flößgraben beginnt am „Georgenthaler Teiler“, einem so genannten „Dreifallenwehr“. Die Apfelstädt wird hier am Ortseingang durch eine kleine Insel geteilt. Etwa 10 m unterhalb der Teilung befindet sich die erste „Falle“, ein verschließbares Tor, das den Einlauf des Wassers in den Flößgraben reguliert oder sperrt. Daneben wird die Apfelstädt so gestaut, dass ein Teil des Wassers in den Flössgraben einfließen kann. Etwa 20 m weiter flussabwärts von der ersten „Falle“ entfernt trifft das Wasser des Flößgrabens auf zwei weitere „Fallen“. Auch hier kann die Wassermenge im Flößgraben durch Ableiten des Wassers über einen kleinen Wasserfall in die jetzt etwa 6 m tiefer liegende Apfelstädt beeinflusst werden. Etwa 50 m weit verläuft der Flößgraben parallel zur Apfelstädt und dann unter der B 88 hindurch in den kleinen, dann in den großen Mühlenteich (Hammerteich). Beide Teiche wurden Anfang des 17. Jahrhunderts angelegt und dienten zum Abbremsen der im Kanal mitgeführten Baumstämme, als Wasserspeicher für die folgenden Mühlen, zum Auffangen des mitgeführten Schlamms und zur Fischwirtschaft. Neben dem großen Mühlenteich befindet sich heute eine Ende des 19. Jahrhunderts angelegte Badeanstalt. Um die starke Strömung aus dem Teich zu nehmen und das nun ruhigere und sich schneller erwärmende Wasser für das Schwimmbad nutzen zu können, wurde ein Teil des Wassers aus dem Flößgraben durch Rohre um den Teich herumgeleitet. Das Schwimmbad wurde 1996/97 zu einem modernen Freibad ausgebaut. Früher betrieb das Flößgrabenwasser einige Mühlen in Georgenthal und weiter am Unterlauf. Weiter verläuft er über Petriroda nördlich von Georgenthal und fließt schließlich in Emleben in den Leinakanal (s. Wikepedia). Vor 14 Tagen hatten wir den oberen Teil des Flößgrabens im bunten Gewand des Herbstwaldes erwandert. Jetzt liegen die Blätter infolge des kurzen Frosteinbruchs alle am Boden und bieten einen angenehmen Laufuntergrund. Den Kanal verlassen wir am Riedberg bei Hohenkirchen, nachdem wir seinen vielen Windungen gefolgt waren. Eine beachtliche Leistung unserer Vorfahren war dieses Bauwerk, ohne moderne Messtechnik. Hohenkirchen erreichen wir noch trockenen Fußes, dann aber beginnt das Schneetreiben. Wir sind froh, kurz vor Mittag den gemütlichen "Landgasthof" zu erreichen. Das vierte Mal sind wir nun dieses Jahr bereits hier und werden wie Stammgäste empfangen und vorzüglich bedient. Mit unserem Wanderfreund Klaus K., der am Samstag Geburtstag feierte, ist ein Sponsor für die Getränke vor Ort. So verbringen wir bis zur pünktlichen Busabfahrt bei der Kirche in angeregter Runde die wohlverdiente Mittagsrast. So etwa 10 cm Neuschnee sind in dieser kurzen Zeit gefallen und bald stecken wir auf der B 247 im Stau. An der Einmündung der Kupferstraße gelingt dem Busfahrer die Wende und die Rückfahrt über den Teiler Hohenkirchen, Petriroda und Emleben nach Schwabhausen und mit einer Stunde Verspätung kommen wir in Gotha an. Das war tatsächlich der erste große Stau, den wir im Laufe unserer Wanderjahre erlebten.

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