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Brüheim - Talsperre Tüngeda - Eberstädt

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Wandertag
Dienstag, 10. Juli 2018
Treffpunkt
Gotha, Garttenstraße
Treffzeit
um 09:45 Uhr
Abfahrt
um 10:08 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Brüheim (Bus/VMT-Gruppenticket)
Wanderroute
Brüheim - Oberdorf - Tüngedaer Straße - Abzweig neuer Asphaltweg nach Talsperre - Sperrmauer - Campingplatz - Sperrmauer - Quer-Feld - Eberstädt
Länge
8 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Eberstädt - Gotha (Bus)
Ankunft
um 16:10 Uhr
Mitgewandert
Kurt Thurow | Jürgen Grimm | Walter Klein | Dr. Jürgen Brendel | Herwig Lendl | Gerhard Treger | Rudolf Fichtmüller | Manfred Bätz | Peter Oertel | Waldemar Ortlepp | Winfried Kleeberg
Mittagessen
"Bella Italia" Restaurant am Stausee
Wetter
Bedeckt und Sonne, kühl, weiter Fernsicht, trocken, 16-25°C
Bericht
Winfried Kleeberg

Die große trockene Hitze der vergangenen Tage wurde durch ein etwas angenehmeres Klima abgelöst bzw. unterbrochen. Elf Wanderfreunde fahren mit dem Bus in den Westen des Kreises Gotha und beginnen in Brüheim ihre Wanderung zum Stausee Tüngeda-Wangenheim. Die Ritter von Brüheim waren im Mittelalter Dienstleute der Landgrafen von Thüringen. Später gab es die Herren von Salza, die vom Geschlecht derer von Wangenheim abgelöst wurden. 1890 wurde die Nessetalbahn mit einem Bahnhof Brüheim-Sonneborn in Betrieb genommen und nach 1990 endgültig stillgelegt. Heute führt über den ehemaligen Bahndamm der "Nessetal-Radweg". Wir wandern aber nach einem kleinen Irrweg im Ort auf der alten Ortsverbindung in Richtung Tüngeda. Die ist sehr grob geschottert und wir sind froh auf der Berghöhe auf einer neuen asphaltierten Straße rechts in Richtung Stausee abzubiegen. Zwischen unserem Weg und dem Stausee ist nördlich die höchste und bewaldete Erhebung, der Lohberg mit 333 m NN zu sehen. Für uns geht es aber nach einer kurzen Rast bergab zur Staumauer. Schon im Mittelalter befand sich an dieser Stelle ein See in einer Größe von 45,5 ha. Nach der Trockenlegung um 1700 wurde das Seegebiet ab 1840 als Torfstich genutzt. Der Torf wurde vom Freiherrn von Wangenheim als Brennmaterial für die am westlichen Ortsausgang liegende Ziegelei gebraucht. Unter Freiherr Walrab von Wangenheim wurde der Torfstich 1880 geschlossen. In der Folgezeit nutzte man das Gebiet als Grünland. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde auch diese Nutzung eingestellt und es entwickelte sich hier ein artenreiches Feuchtgebiet. Von 1976 bis 1978 wurden durch die Aufschüttung von Dämmen die zufließenden Bäche Mittagswasser (aus Tüngeda), Töllbach (aus Richtung Wiegleben im Norden) und einem namenlosen kleinen Bach aus Richtung Westen aufgestaut und bilden seitdem den Stausee, damals für die Bewässerung der Landwirtschaft genutzt. 1996 wurden Beregnungspump- und Trafostation zurückgebaut, sodass die Felderberegnung technisch heute nicht mehr möglich ist. Heute dient der See als Hochwasserrückhaltebecken und mit einem Campingplatz für die Naherholung. Der See ist ein öffentliches Gewässer und darf gemäß Thüringer Wassergesetz mit Paddel - und Segelbooten befahren werden (nach Wikepedia). Für die Gäste des Campings und Besucher gibt es die kleine Gaststätte "Bella Italia" seit einiger Zeit. Dort haben wir unseren Mittagstisch reserviert und werden von der charmanten Tochter des Hauses vorzüglich und aufmerksam bedient. Zur Rückfahrt nach Gotha wollen wir den Bus ab Eberstädt nutzen. Quer-Feld-Ein sind es dorthin knapp 3 km. Leider sind die offiziellen Wege überackert, aber die breite Fahrspur für die landwirtschaftlichen Geräte bietet einen guten schnurgeraten Gehweg, den aber nicht alle Wanderfreunde mitgehen. Sie wählen einen Umweg, bevor sie auch auf den Nessetal-Radweg stoßen. Kurz vor Eberstädt gibt es dann auch eine Brücke über die Nesse und rechtzeitig zur Abfahrt das Busses sind alle wieder vereint. Wie die Bilder zeigen war es wieder ein wunderschöner Wandertag, wenn auch mit ungeplanter Anstrengung für einige "Umwegler".

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