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Die Schweizer Tunnelreise

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Wandertag
Dienstag, 19. September 2017
Treffpunkt
Gotha Hauptbahnhof
Treffzeit
um 08:15 Uhr
Abfahrt
um 08:30 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Frankfurt//Main - Mannheim- Stuttgart - Zürich - Erstfeld - PANORAMASTRECKE - Bellinzona - Locarno
Länge
10 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Locarno - Bellinzona - Lugano - Bellinzona - GOTTHARD-BASiSTUNNEL - Luzern - Basel - Baden-Baden - SEV - Rastatt - FranKfurt - Gotha
Ankunft
um 20:35 Uhr
Mitgewandert
Jürgen Grimm | Walter Klein | Dr. Jürgen Brendel | Rudolf Fichtmüller | Winfried Kleeberg
Wetter
Sonne, blauer HImmel bis leicht bewölkt, laues Lüftchen, trocken, sehr gute Fernsicht, um 25°C
Bericht
Winfried Kleeberg

Eine kleine Gruppe unserer Wandergemeinschaft begibt sich auf eine Reise in die Schweiz. Wir wollen den längsten Eisenbahntunnel der Welt, der als Gotthard-Basistunnel das Alpenmassiv auf einer Länge von 57 km unterquert, erleben. Unsere Bahnreise ist mit dem Europa-Ticket mit Zugbindung sehr günstig. Durch den Streckeneinbruch zwischen Rastatt und Baden-Baden besteht Schienenersatzverkehr und die DB hat für unser Ticket die Zugbindung aufgehoben. So können wir im Rahmen der Gültigkeit unserer Anfang August gebuchten Fahrkarte die Route frei bestimmen. Die Hinfahrt nehmen wir über Frankfurt und Stuttgart nach Zürich und von dort die Verbindung über die bisherige Gotthard-Strecke (Panorama-Strecke) durch die berühmten Kehrschleifen bei Wassen, über Göschenen durch den 15 km langen Scheiteltunnel nach Airolo und weiter bis Bellinzona. Kurz vor 20 Uhr erreichen wir dann Locarno, wo im Garnihotel du Lac unsere Übernachtung gebucht ist. Den Tag beschließt ein Nachtmahl im italienischen Restaurant „Sensi“ am Ufer des Lago Maggiore. Dort wird auch der Tessiner Wein „Granito“ verkostet. Für unsere deutschen Verhältnisse ist der Wein in der Schweiz sehr teuer, aber die Einkommen sind ja auch viel höher als bei uns. Jedenfalls sind es köstliche Tropfen und wir "Kenner" genießen so richtig. Der folgende Morgen begrüßt uns mit herrlichem Sonnenwetter. So nehmen wir das für den Tag geplante Programm in Angriff. Mit der Standseilbahn geht es hinauf nach Orselina, wo wir den ersten Ausblick über das Kloster Madonna del Sasso zum Lago Maggiore genießen können. Mit der Ticino-Gästekarte sind die Preise für die weitere Auffahrt mit der Kabinenseilbahn nach Cardada mit 25 Sfr für Auf- und Rückfahrt erschwinglich. Bei Cardada in 1340 m NN gibt es eine Aussichtsplattform, von der ein weiter Blick nach Süden und Westen in die Täler und zu den schneebedeckten Gipfeln um das Monte-Rosa-Massiv geboten wird. Ein kurzer Spazierweg führt aber weiter durch den Nadelwald zur Talstation des Sessellifts, der uns in wenigen Minuten auf eine Höhe von 1670 m NN , genannt Cimetta bringt. Damit erreichen wir den höchsten Punkt während unseres kurzen Schweizbesuchs und können uns nicht sattsehen an dem überwältigenden Bergpanorama in 360°-Rundsicht. Es ist eine klare Sicht bis zu 200 km weit, nur im Süden versperrt der Morgendunst über dem See die klare Sicht in Richtung Milano. Nun, wir sind glücklich, in unserem hohen Alter dieses Bild noch einmal zu erleben, wenn auch sehr bequem per Seilbahnen ... und der Prosecco auf der Terasse Capanna Cimetta krönt das ganze Erlebnis. Mit den Bergbahnen sind wir wieder in kuzer Zeit in Locarno bem Kloster Madonna del Sasso. Nach einer kurzen Besichtigung verpassen wir den "richtigen" Ausgang zur Station der Standseibahn und nehmen den beschwerlichen, steilen Abstieg in die Stadt über den Kreuzweg. Beine und Füße werden auf dem steinigen Zick-Zack-Weg aufs Äußerste belastet. Wir holen unser Gepäck im Hotel du Lac, welches wir leider nur für eine Nacht gebucht hatten und schleichen zum nahen Bahnhof. Die nächste S-Bahn bringt uns dann nach Bellinzona, wo wir nahe beim Bahnhof im Hotel Gamper die nächste Nacht verbringen. Der Wanderboss hatte für den Nachmittag noch andere Wandervorschläge in die nahe Bergwelt vorzuschlagen, aber, noch den "Kreuzweg" in den Beinen, entschließen wir uns zur Eisenbahnfahrt nach Lugano, wo wir nach einem keinen Rundgang zum Lago bei einem argentinischen Bistro Platz zum Abendessen nehmen. Die Zeit vergeht schnell. Am Bahnhof Lugano kosten wir noch ein köstliches italienisches Gelato und fahren zurück nach Bellinzona. Gleich nach dem einfachen, aber reichlichenFrühstück mit gutem Kaffee, geht es zum Bahnhof. Mit dem ICN Richtung Basel beginnt nun endlich die Fahrt durch den GOTTHARD-BASISTUNNEL, dem eigentlichen Anlass unserer Reise. Mit bis zu 270 km/h sind die 57 km durch die Tunnelröhre in etwa 20 Minuten absolviert und bald sind auch die Ausläufer des Vierwaldstätterssees mit dem Urner See erreicht. Wir fahren bis Luzern, werden dort von Morgennebel begrüßt, der sich aber gegen 11 Uhr lichtet. Die berühmte Kapellbrücke wird besichtigt und nach einem gemütichen Rundgang durch die Altstadt ein Lokal zum Mittagessen gesucht. Dort beginnt allerdings das Mittagessen erst 12:30 Uhr. Dazu haben wir keine Zeit, denn wir müssen weiter nach Basel. So verpflegen wir uns im Coop und erreichen pünktlich Basel. Dort steht der ICE nach Baden-Baden bereit, wo die Tortur des SEV bis Rastatt beginnt. Es klappt aber alles besser, als geplant und so erreichen wir eine Stunde früher unser Gotha. Von dieser schönen "Wanderreise" als überwiegende "Sitzwanderung" werden wir in Erinnerung noch lange schwelgen.

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