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Langenhain - Fischbach - Tabarz

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Wandertag
Dienstag, 19. Februar 2013
Treffpunkt
Schöne Aussicht, Gotha
Treffzeit
um 09:50 Uhr
Abfahrt
um 09:57 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Gleisdreieck - Waltershausen (TWB/VMT) - Langenhain (Bus)
Wanderroute
Langenhain - Grübelsberg - Fischbachtal - Fischbach - Bergbühne - Nonnenberg - Cabarz - Tabarz
Länge
11 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Tabarz - Gotha (TWB)
Ankunft
um 16:45 Uhr
Mitgewandert
Dr. Jürgen Brendel | Roland Sauer | Herwig Lendl | Gerhard Treger | Bernd Creutzburg | Rudolf Fichtmüller | Manfred Bätz | Peter Oertel | Waldemar Ortlepp | Winfried Kleeberg
Mittagessen
Restaurant "Rennsteig" Fischbach
Wetter
Schneegestöber, leichter Wind bis windstill, kaum Fernsicht, um -1°C
Bericht
Winfried Kleeberg

Unsere Wandergemeinschaft ist auch dafür bekannt, Wanderwege zu suchen und zu finden, die in den normalen Touristenrouten nicht oder selten erwähnt werden. So beginnt unsere Dienstagwanderung bei Schneegestöber und kaltem Gegenwind in Langenhain. Das ist ein Dörfchen im Lauchatal und wird mit dem Bus ab Waltershausen erreicht. Langenhain ist ein Straßendorf, das sich entlang der Laucha, die in einem kanalisierten Flußbett in der Mitte der Straße verläuft, hinzieht. Die Laucha entspringt am Rennsteig und fließt durch den Lauchgrund und Tabarz zur Mündung in die Hörsel. Langenhain liegt in etwa 340 Metern Höhe, wobei das Gelände westlich des Lauchatals zum 430 Meter hohen Tränksberg und östlich zum 451 Meter hohen Striemelsberg ansteigt. Während die Berge bewaldet sind, ist der breite Talgrund landwirtschaftliche Nutzfläche. Langenhain entstand als Rodungssiedlung des mittelalterlichen Landesausbaus im 13. Jahrhundert. In seiner Gründungszeit gehörte das Dorf zum Machtzentrum der Ludowinger beim Kloster Reinhardsbrunn und später zum Herzogtum Sachsen-Gotha. 1950 folgte die Eingemeindung in die Stadt Waltershausen. Die Dorfkirche St. Maria-Magdalena auf einem Hügel westlich über dem Dorf geht auf das 11. Jahrhundert zurück und war eine Wehrkirche. Gräben und Mauern sind in Resten noch vorhanden. Sie ist die älteste Kirche Waltershausens. Nach 1763–1766 entstand der barocke Neubau. Der Turm erhielt einen neuen Glockenstuhl und eine neue Turmhaube. 1769 erhielt die Kirche eine wertvolle Orgel des Orgelbauers Carl Christian Hoffmann aus Ostheim und des Hofbildhauers Ungewitter. Im Ostteil der Kirche konnten Reste von Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert gesichert werden. Die Kirche war dem Verfall preisgegeben und sollte 1987 abgerissen werden. Mit Spenden wurde Erhaltung und Restaurierung ermöglicht die wertvollen Fresken konntennotgesichert werden. 2003 wurde die Kirche erstmals wieder für Interessierte geöffnet und 2006 wieder eingeweiht (Fakten Wikepedia). Wir werden dieses historische Baudenkmal sicherlich bei einer unserer Wanderungen noch besichtigen. Heute wollen wir aber durch Flur und Wald erst einmal Fischbach, unser Mittagsziel erreichen. Im Schneegestöber geht es weiter bergauf bis zum Waldrand, dem wir südwärts folgen. Die Orientierung ist durch das Wetter etwas behindert, aber auf der gegenüberliegenden Talseite können wir Deysingslust ausmachen. Beim Grübelsberg nehmen wir den falschen Abstieg ins Tal und schlagen uns mühsam durch das unwegsame, steile Gelände. Unten im Tal gibt es dann einen verwachsenen Weg parallel zur Landstraße, dem wir bis zum Beginn des Fischbachtals folgen. Nun geht es weiter auf der Straße nach Fischbach. Nach dem anstrengendem Abstieg tut es gut, endlich im Restaurant „Rennsteig“ am großen ovalen Tisch zu sitzen und das Halbe Riebbeckbier zu genießen. Die hauseigenen Gerichte werden frisch für uns zubereitet und das dauert ein Weile. Inzwischen diskutieren wir das Tagesgeschehen vom Pferdefleischskandal bis zu den Übeln, die sonst noch das Geschehen der Zeit belasten. Uns fragt ja keiner, obwohl wir schon alles besser wissen sollten. Müde des Philosophierens verlassen wir munter und gestärkt die gastliche Stätte und brechen in Richtung Tabarz auf. Der Schneefall hat aufgehört, die Sicht ist etwas klarer und unser Weg führt über die Bergbühne, dann wieder steil bergauf zum Nonnenberg und weiter nach Cabarz und Tabarz. Dort wartet die Thüringerwaldbahn zur Heimfahrt auf uns. Nachahmer unserer Wanderung seien vor dem teils unwegsamen Gelände gewarnt. Sie sollten auf den Wegen bleiben und den richtigen Abstieg, auch wenn es keine oder kaum Wegweiser gibt, nicht verpassen.

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