Empfehlen Drucken

Döllstädt - Herbsleben - Unstrut - Dachwig

Average rating
Wandertag
Dienstag, 23. August 2011
Treffpunkt
Gotha, ZOB
Treffzeit
um 08:45 Uhr
Abfahrt
um 09:00 Uhr
Fahrstrecke Hinfahrt
Gotha - Döllstädt (Bus/VMT-Gruppenticket)
Wanderroute
Döllstädt - Obstplantagen - Höhenweg - Windkraftanlagen - Herbsleben - Schlossruine - Unstrut - Dachwig
Länge
15 km
Fahrstrecke Rückfahrt
Dachwig - Gotha (Bus)
Ankunft
um 15:17 Uhr
Mitgewandert
Roland Sauer | Herwig Lendl | Peter Fischer | Bernd Creutzburg | Rudolf Fichtmüller | Siegfried Poth | Manfred Bätz | Peter Oertel | Waldemar Ortlepp | Winfried Kleeberg
Mittagessen
"Thüringer Hof" Herbsleben
Wetter
Sonne und blauer Himmel mit Schönwetterwolken, 17-30°C
Bericht
Winfried Kleeberg

Eigentlich wollten wir die Wanderung von der vergangenen Woche an der Unstrut ab Dachrieden flußabwärts fortsetzen. Leider hat, außer in Dachrieden mit „gehobener Gastronomie im höheren Preissegment“, bis Mühlhausen keine Gaststätte Mittagstisch bzw. am Dienstag geöffnet. So nehmen wir uns ein anderes Stück der Unstrut vor und zwar von Großvargula bis Herbsleben. Äußerst preiswert erreichen wir mit dem Linienbus per VMT-Gruppenticket Döllstädt, unseren Ausgangspunkt. Es soll sehr heiß werden an diesem Dienstag und einige Wanderfreunde haben deswegen Bedenken. Es ist aber wider Erwarten noch relativ frisch und es weht ein laues Lüftchen. So kommen wir durch die Obstplantagen recht gut voran. Die Bäume hinter dem hohen Zaun hängen voller Früchte, aber zum Naschen gibt es keine Gelegenheit. Leider gibt es die früheren Durchgänge nicht mehr, wie sie auf dem Satellitenbild zu sehen sind. So müssen wir den Hauptweg bis oben auf den Bergrücken mit einem kleinen Umweg nutzen. Dort wurden riesige Windkraftanlagen errichtet, die wir unbedingt aus der Nähe besichtigen wollen. So bleiben wir auf der Höhe und suchen nach einem anderen Abstieg zur Unstrut ins Tal. Leider gibt es den auch nicht mehr. Alles ist großflächig von der Landwirtschaft bebaut und den staubigen Weg über die Stoppelflächen sparen wir uns. Wir erreichen die stillgelegte Bahnstrecke (Döllstedt-Herbsleben-Tennstädt), die aber komplett abgebaut und vom Grün überwuchert ist. Nur beim Straßenübergang liegt noch ein kleines Stück Gleis. Nach der Passage einer alten Birnenplantage, die voller, noch nicht ganz reifer Früchte hängt, erreichen wir dann auf der Landstraße Herbsleben. Dort liegt ein nicht zu „überriechender“ Zwiebelduft in der Luft, den der Wirt vom „Thüringer Hof“ auf den Rostbräteln in natura plaziert. In fröhlicher Runde genießen wir unser äußerst preiswertes Mittagessen mit einem frischem Pils und die Zeit vergeht wie im Fluge. Herbsleben erfreut uns mit einer uns nicht bekannten Entdeckung, der Ruine bzw. die restaurierten Grundmauern des ehemaligen Schlosses. Ausgehend von einer bisher unbekannten romanischen Burganlage, über die Fundamente und Keller des Renaissanceschlosses von 1594-1606 bis hin zu dem, nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieges an gleicher Stelle errichteten «Gothaer Schloss» konnte die Baugeschichte archäologisch untersucht und als Bau- und Bodendenkmal gesichert werden. Die aus dem Ruinenhügel freigelegten Mauer- und Kellerreste gehen auf eine politisch motivierte Zerstörung des Adelssitzes mit dem Abriss 1958 zurück. Zu DDR-Zeiten wurde damit, wie an vielen anderen Orten ebenso, die Beseitigung des Feudalismus symbolisiert. Die träge dahin fließende Unstrut sehen wir nur ein kurzes Stück im Ort bei der Insel. Vor uns liegt dann noch der endlos scheinende, schnurgerade Weg nach Dachwig. Fast 5 km führt die schmale, schnurgerade und wenig befahrene Landstraße an großen Sparfeldern, die der Gegend den Reichtum einbringen, entlang. In Dachwig gibt es dann auch sofort einen Linienbus nach Gotha, der uns noch vor Anbruch der fast unerträglichen Nachmittagshitze von über 35° nach Hause bringt.

Categories